Von der Skizze in der Hand bis zum Bild an der Wand

Wandmalerei ist schon eine feine Sache und wird schon seit Jahrtausenden betrieben, von der Höhlenmalerei in der Frühzeit, zu den Fresken von Michelangelo, bis hin zu dem zeitgenössischen Grafitti. Langsam wird diese alte Kunstform immer mehr von neumodischen Wandtattoos ersetzt.

Trotzdem finden sich hin und wieder Wohnungs- bzw. Hausbesitzer und Künstler, die diese aufwändige, zeitintensive und nicht so leicht entfernbare Art der Kunst auf sich nehmen wollen.
Wie zum Beispiel meine Schwester, die gerne im Kinderzimmer meiner kleinen Nichte Amy, eine bunte, süße und niedliche Wandbemalung im Disneystil haben wollte.

Nachdem wir beide das Motiv besprochen haben und uns entschieden haben, wo genau das Bild in welcher Größe hin soll, habe ich natürlich als erstes eine Skizze angefertigt. Dann habe ich das ganze auf eine transparente Poliluxfolie abgespauscht und es mit dem guten alten Polilux an die Wand projiziert. Als dann nochmal Die Größe genau festgelegt wurde, zog ich die Linien an der Wand mit Bleistift nach. Da die Wand nur verputzt und nicht tapeziert ist, ging das auch ganz gut.


Als nächste kam Farbe ins Spiel. Eine verputzte Steinwand ist so eine Sache. Die Oberfläche ist schön glatt, im Gegensatz zu Raufasertapete, und daher lässt die Farbe sich sehr gut auftragen. Doch braucht das Ganze länger zum trocknen, da die Farbe nicht so schnell einzieht wie auf Tapete.
Außerdem ist die Farbe beim Auftragen wegen der Feuchtigkeit dunkler, als wenn sie dann getrocknet ist. Das kann einen schon sehr verwirren. Am besten eignen sich kräftige, farbintensive Wandmalfarbe aus dem Baumarkt.

Natürlich wurde jeder Schritt ausführlich und genau von meiner kleinen Nichte kritisch beobachtet und erst nach langer Begutachtung von ihr abgesegnet:)
Nachdem sie alle ihr liebsten Tiere auf der Wand gefunden und erkannt hatte, konnte ich mit den nächsten Schritten beginnen.

Meine Schwester und ich hatten beschlossen, das gesamte Bild Flächenhaft und mit deckenden Farben zu gestalten. Selbst ohne Schattierungen war dies eine lange Prozedur. Insgesamt hat das ganze etwa 5 Tage gedauert und ich habe jeden Tag ca. 6 Stunden daran gearbeitet. Das klingt recht viel, aber die Wand ist größer, als sie hier auf den Fotos erscheint und die Vorskizze an der Wand und die richtige Farbmischung hatte mich viel Zeit dabei gekostet.


Auch wenn die Farbe etwas länger zum Trocknen gedauert hat, hat sie sehr gut gedeckt und ich brauchte zum Glück nicht noch mal mit mehreren Schichten drüber gehen. Nachdem nun das gesamte Bild an der Wand fertig war, gab ich dem ganzen den letzten Feinschliff. ich umrandete alle Linien mich einem dünnen, schwarzen Eidding. Das war zwar sehr aufwändig und kostete mich 3 Stifte, aber für die Vollendung des Werks hat es sich gelohnt.

Denn nun ist ein hübsches Bild an der Wand und dieses Bringt meine kleine Nichte zum strahlen und träumen:)

Auch die Wand einer sehr guten Freundin habe ich mit Farbe und Motiv gestaltet, wobei mich meine Freundin bei der Vorbereitung tatkräftig unterstützte.

Die Wandfläche größer als bei meiner Schwester, aber das Bild an sich war nicht so motivlastig und detailliert. Insgesamt habe ich dafür nur rund 3 Tage gebraucht.
Zu Beginn haben wir die Wand in braun, orange, gelb und weiß grundiert und dann habe ich das eigentliche Motiv, eine Blumenwiese, direkt mit dem Pinsel und ohne Vorlage auf die Wand gemalt,
zuerst eine Schicht in grün und darauf die zweite Schicht in braun. zum Schluss habe ich ein paar Details in blau hervorgehoben. Dabei verwendete ich wieder die Wandfarbe aus dem Baumarkt und wieder war die Wand nicht tapeziert.